Geld anlegen
Ein Leitfaden für Einsteiger
Geld profitabel und sinnvoll anlegen: Ein strukturierter Leitfaden mit wertvollen Tipps für Anlegerinnen und Anleger.
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Geld profitabel und sinnvoll anlegen: Ein strukturierter Leitfaden mit wertvollen Tipps für Anlegerinnen und Anleger.
Nicht jede Anlage ist für alle gleich gut geeignet und es gibt keinen Königsweg, Geld richtig anzulegen. Vor der Investition schafft eine gründliche Situationsanalyse eine solide Basis: Möchten Sie Vermögen bilden, Geld investieren oder Negativzinsen vermeiden? Geht es auch um einen gesellschaftlich oder ökologisch positiven Effekt (Stichwort Impact Investing)?
Für alles gibt es unzählige Möglichkeiten – etwas Struktur hilft.
Um eine solide und zukunftsgerichtete Entscheidung zu treffen, sollte der künftige Investor, die künftige Investorin die Ausgangslage sauber analysieren. Eine Gesamtschau der eigenen Situation schafft Klarheit darüber, welcher Betrag heute und in Zukunft investiert werden soll. Das Magische Dreieck der Vermögensanlage ist hierbei ein hilfreiches Tool. Es zeigt die drei Ziele der Anlage Rendite, Sicherheit und Liquidität. Diese stehen miteinander in Konkurrenz, und es ist nur möglich, zwei dieser Ziele gleichzeitig zu erreichen. Anlagen mit hoher Rendite und und Sicherheit sind also zum Beispiel nicht sehr liquide.
Abbildung 1: Das Magische Dreieck der Vermögensanlage (eigene Darstellung).
Um ihre eigenen Erwartungen zu eruieren stellen Sie sich folgende Fragen:
Wie viel Geld („bankable assets“ oder Anlagevermögen) steht für die Anlage zur Verfügung? Dabei zieht man von all seinen Vermögenswerte Immobilien ab und schafft eine Reserve von 3-6 Monaten Liquidität. Alles was darüber hinaus geht kann frei investiert werden und wird zum Anlagevermögen gezählt.
Will/muss ich einmalig einen höheren Betrag investieren oder kann ich zeitlich gestaffelt investieren (Sparplan)? Kann man über die Zeit hinweg investieren nimmt man die Schwankungen der Kapitalmärkte mit und profitiert vom Durchschnittspreiseffekt. Damit ist man vom Timing der Investition unabhängig, denn es gilt nach der Finanzmarkttheorie:
Time in the market beats timing the market.
Das führt zu der Frage, wie langfristig die Anlage sein soll. Möchte ich das Geld in drei, fünf oder erst in zwanzig Jahren wieder beziehen? Das ist die entscheidende Frage in Bezug auf die Risikofähigkeit. Je länger der Anlagehorizont, desto mehr Risiken kann ich eingehen.
oder Risikotoleranz: Wie gut schlafe ich, wenn meine Anlagen auch mal negativ rentieren? Bleibe ich auch in einem Marktcrash ruhig oder würde ich dann lieber verkaufen? Höhere Renditechancen bringen auch höhere Risiken mit sich und damit höhere Wertschwankungen ins Portfolio. Macht mich das nicht nervös, habe ich eine hohe Risikotoleranz und kann innerhalb meiner Risikofähigkeit diese voll ausschöpfen.
Exkurs: Welchen Impact will ich erzielen?
Oft wollen Anleger und Anlegerinnen nicht einfach nur Zinsen und Rendite erzielen, sondern gleichzeitig einen gesellschaftlich oder ökologisch positiven Effekt bewirken. Impact Investing ist in den vergangenen Jahren ein grosses Thema geworden. Hierbei geht es darum, mit einem Investment nicht nur eine Rendite zu erzielen, sondern auch eine bestimmte Entwicklung zu unterstützen.
In Entwicklungsländern ist die Mikrofinanz ein beliebtes und anerkanntes Anlageinstrument: Mit Krediten an Kleinstunternehmen kann man nicht nur investieren und Rendite erzielen, sondern auch die Armut bekämpfen: Dies gibt Investorinnen und Investoren das gute Gefühl, die wirtschaftliche Entwicklung direkt in den Zielländern zu unterstützen.
Durch Direct Lending ist Mikrofinanz auch in der Schweiz möglich: Hierbei unterstützen Anleger gezielt einheimische KMU aus unterschiedlichsten Branchen. Investoren erhalten nicht nur einen ansprechenden Zins, sie unterstützen darüber hinaus auch das Fundament der Schweizer Wirtschaft.
Ist die Basis erstellt, folgt der Blick auf die verschiedenen Möglichkeiten der Geldanlage sowie deren Ertrags- und Risikopotenzial. Nun gilt es, die Anlagemöglichkeiten auf dem Geld- und Kapitalmarkt zu sondieren. Im folgenden Abschnitt sortieren wir die Anlageformen grob nach Liquidität, also danach wie rasch und einfach man aussteigen kann.
Generell gilt: Kapitalanlagen mit geringerer Liquidität entschädigen diesen Nachteil mit etwas höheren Zins- oder Renditeaussicht. Jede Anlegerin, jeder Anleger muss für sich entscheiden, ob ihm oder ihr die festere Bindung seiner Geldanlage das wert ist und ob ihr Anlagehorizont dies erlaubt.
Besonders bei Aktien ist das ein wichtiges Kriterium. Ausdauer und Disziplin sind entscheidende Erfolgsfaktoren: Nur wer durchhält und auch Durststrecken in Kauf nimmt, kann seine gesetzten Ziele realisieren – oder sogar übertreffen. Deutlich zeigt dies zum Beispiel die Kursentwicklung des Swiss Market Index (SMI), der seit seiner Gründung 1988 von unter 2'000 auf zwischenzeitlich fast 13'000 Punkte anstieg.
Abbildung 2: Chart zeigt die Entwicklung des SMI von 1988 bis 2022 (eigene Darstellung, Daten von SIX).
Anlage |
Liquidität hoch |
Liquidität beschränkt |
Währungen / Kryptowährungen |
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Fremdkapital / Kredite |
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Immobilien |
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Aktien / Beteiligungen an Unternehmen
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Rohstoffe |
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Die Aufzählung zeigt: die Auswahl ist goss. Anlegerinnen und Anleger die den grössten Gewinn machen wollen, werden jedoch leicht zu Verlierern, denn im Kapitalmarkt gilt ganz besonders die Devise
There’s no such thing as a free lunch
Es gibt also kein kostenloses Mittagessen – oder anders gesagt: Nichts ist gratis. Das heisst, auf den Kapitalmärkten ist kein Gewinn zu holen ohne entsprechendes Risiko, denn die Gewinnaussicht ist die Belohnung dafür, dass jemand bereit ist, ein Risiko einzugehen. Jede Rendite hat ihr entsprechendes Risiko. Bei hohen Gewinnaussichten ist auch das Risiko entsprechend hoch.
Generell wird zwischen dem allgemeinen Marktrisiko und dem spezifischen Risiko unterschieden. Ersteres betrifft alle Anlagen gleichermassen, beispielsweise in einer Rezession, und ist somit nicht durch Diversifikation eliminierbar. Anders verhält es sich mit dem spezifischen Risiko, welches nur eine spezifische Anlage gilt. Durch die Erhöhung der in einem Portfolio vorhandenen Anlagen lassen sich diese Risiken streuen, bis fast nur noch das Marktrisiko bleibt und das insgesamte Risiko des Portfolios minimiert ist.
Abbildung 3: Der Einfluss von Diversifikation auf die verschiedenen Arten von Risiko (eigene Darstellung).
Diversifikation minimiert also die Risiken im persönlichen Portfolio. Je mehr verschiedene Anlageklassen und Anlageinstrumente in einem Portfolio vorhanden sind, desto resistenter ist es gegen spezifische Schocks in einzelnen Bereichen, seien es Kurseinbrüche wegen verseuchter Babynahrung, Leitzinsveränderungen oder politische Abstimmungen.
Die meisten gängigen Portfolios enthalten zwecks Diversifikation nicht nur Aktien, sondern auch Obligationen. Die Aktien sollen Rendite liefern, die Anleihen für Sicherheit sorgen. Allerdings sind im derzeitigen Tiefzinsumfeld gerade kotierte Anleihen recht unattraktiv. Vor allem sichere Staatsanleihen rentieren oft gar nicht mehr, wenn sie nicht sogar wegen Gebühren und Negativzins unter dem Strich Geld kosten.
Darum werden heute oft Unternehmensanleihen oder Alternativen eingesetzt. Eine neuere Möglichkeit in diesem Bereich sind Crowdlending-Kredite, die von spezialisierten Plattformen an KMU eines Landes vergeben werden. Hierbei sind die Zinsaussichten für Kapitalanleger wesentlich besser als im Bereich kotierter Anleihen – natürlich sind auch die Risiken vergleichsweise höher.
Die Diversifikation spielt aber nicht nur über Anlageklassen hinweg, sondern auch innerhalb der Anlageklassen eine Rolle. Das zeigt die folgende Übersicht über die bekannten und modernen Anlageklassen und ihre Spezifikationen:
Es ist Ihre individuelle Entscheidung, welche Ziele Sie mit Ihrem Portfolio verfolgen. Die persönlichen Eigenheiten und Bedürfnisse bilden die Basis, um eine sinnvolle Zusammensetzung zu entwickeln.
Natürlich können Sie Ihre Anlagestrategie auch mit einer professionellen Beratung erstellen. Wichtig ist jedoch, dass diese unabhängig von Produkten eines bestimmten Anbieters erfolgt. Sonst gehen Sie das Risiko ein, dass sich in Ihrem Portfolio Kapitalanlageinstrumente tummeln, die eher zum Vorteil des Beratungsunternehmens sind.
Kundenberater in Banken arbeiten in der Regel ohne direkte Honorare. Freie Honorarberater nehmen Geld für ihre Dienstleistung, dafür sind die Interessenverhältnisse klarer und transparenter.