Home / Glossar / Auktion

Auktion

Wie funktioniert eine Auktion?

Auktionen dienen der Preisfindung zwischen Angebot und Nachfrage für Güter und Dienstleistungen. Der Preis richtet sich nach der Zahlungsbereitschaft der bietenden Käufer. Dabei existieren verschiedene Auktionsmechanismen.

So funktioniert eine Auktion

Spezielle Kontrollschildnummern, Antiquitäten, Schmuck oder Immobilien: Vielfach werden begehrte Güter im Rahmen einer Auktion verkauft. Der Vorteil ist dabei, dass die Preisfindung sich nach der Zahlungsbereitschaft der Mitbietenden richtet. So werden regelmässig mehrere zehntausend Franken für Kennzeichen mit besonders auffälligen Nummernkombinationen bezahlt – allein aus Prestigegründen. Die Kennzeichen haben nämlich keine andere Funktion als zum Normalpreis bezogene Nummernschilder. Der besondere Wert eines solchen Kennzeichens besteht also allein in den Augen des Käufers.

Um den höchsten Preis zu erzielen, hat sich das Auktionsverfahren als besonders geeignet erwiesen, da es einen Marktplatz bietet, auf dem sich Kaufwillige und Verkäufer zusammenfinden.

Um den höchsten Preis zu erzielen, hat sich das Auktionsverfahren als besonders geeignet erwiesen, da es einen Marktplatz bietet, auf dem sich Kaufwillige und Verkäufer zusammenfinden.

 

Die Auktion als besondere Verkaufsform

Eine Auktion ist eine besondere Verkaufsform. Hierbei werden Waren oder Dienstleistungen in einem Bieterverfahren verkauft. Es gibt ganz unterschiedliche Arten von Auktionen, und ebenso unterschiedlich sind die auf Auktionen verkauften Güter oder Waren.

Der Grosshandel beispielsweise erwirbt dort vor allem leicht verderbliche Waren wie Fische, Obst oder Gemüse, aber auch typische Produkte wie Wein oder Pelze. Andere Auktionen richten sich mit ihrem Angebot an Privatpersonen.

Sehr bekannt sind Kunstauktionen, darüber hinaus werden auch Briefmarken, Nachlässe oder vom Zoll und Fundbüro einbehaltene Gegenstände in öffentlichen Auktionen veräussert.

Mittlerweile werden auch Immobilien in Bieterverfahren verkauft, die eigentlich eine kleine Auktion darstellen. Im Rahmen einer Auktion kommt ein Kaufvertrag zu Stande.

Im Rahmen einer Auktion kommt ein Kaufvertrag zu Stande

Die Mitbietenden geben verbindliche Angebote ab, zu denen sie das jeweils auktionierte Gut zu kaufen bereit sind. Der Auktionator vermittelt den Kaufvertragsabschluss und Abwicklung zwischen Käufer und Verkäufer.

Der Auktionator vermittelt den Kaufvertragsabschluss und Abwicklung zwischen Käufer und Verkäufer.

 

Die Auktion unterstützt eine transparente Preisbildung

Die Auktion ist deshalb eine beliebte Form der Warentransaktion, weil sie eine transparente Preisfindung ermöglicht.

Sie mildert den Einfluss von bestehenden Informationsasymmetrien zwischen den beteiligten Parteien.

Einerseits will die verkaufende Partei einen möglichst hohen Verkaufspreis erzielen, kennt aber die Zahlungsbereitschaft der Käufer nicht. Bei einem zu hohen Einstiegspreis würde sie die Ware nicht verkaufen können, bei einem zu tiefen einen Teil des möglichen Gewinnes vergeben. Sind nun mehrere Kaufinteressenten anwesend, lassen sich tendenziell bessere Preise erzielen.

Die Käufer wiederum wollen keinen überhöhten Preis bezahlen. Die Zahlungsbereitschaft der anderen anwesenden Kaufinteressenten ist für sie ein Indikator einer realistischen Bewertung des jeweiligen Kaufgegenstands.

Teils kommt es dann zu so genannten Bietergefechten, bei denen sich zwei oder mehrere Parteien laufend überbieten, um den Zuschlag bei der Auktion zu erhalten. Dabei bezahlen die Beteiligten am Ende manchmal auch mehr, als sie anfangs auszugeben bereit waren.

 

Ob Fischmarkt oder Internet: Für eine Auktion gibt es viele gute Plätze

Auktionen werden heute in verschiedenen Formen durchgeführt. Bei der traditionellen Auktion sind die beteiligten Parteien persönlich am Ort der Auktion anwesend, sei dies eine Markthalle oder ein Auktionshaus. Eine telefonische Teilnahme an der Auktion ist jeweils auch möglich.

Die grossen Kunstauktionshäuser wie Christies oder Sothebys sind weltweit bekannt für ihre regelmässig durchgeführten Kunstauktionen, die in diesem Stil stattfinden.

Auktionshaus Sotheby's

Auch in der Schweiz gibt es eine Reihe ähnlicher Unternehmen wie beispielsweise:

  • Koller Auktionen: Koller Auktionen bezeichnet sich als das grösste Schweizer sowie das zweitgrösste deutschsprachige Auktionshaus und gehört zu den führenden Auktionshäusern Europas.

  • Schuler Auktionen sagt von sich, dass ihre Stammkundschaft aus dem In- und Ausland nicht nur das breitgefächerte Auktionsangebot schätzt, sondern auch die familiäre Atmosphäre und die persönliche Betreuung durch unsere versierten Sachverständigen. Sie sind in nationalen Tageszeitungen und internationalen Kunstzeitschriften sowie im Internet präsent.

 

Internetauktionen nutzen grosse Netzwerke

Moderne Auktionsformen, die genutzt werden: Bei einer Online-Auktion findet die Versteigerung im Internet statt. Die Ware wird auf einer Internetplattform präsentiert und registrierte Teilnehmer können an der Versteigerung mitbieten.

Hierfür ist das Online-Auktionshaus ricardo.ch ein gutes Beispiel. Dort verkaufen Privatpersonen, aber auch gewerbliche Anbieter Dinge aller Art. Die Angebotspalette auf ricardo.ch reicht vom der Handtasche über das Büffelledersofa bis zu Fahrzeugen sowie Kunst und Antiquitäten.

Auktionen bei Ricardo

Auch traditionelle Auktionshäuser erschliessen sich zunehmend diese Möglichkeiten der Internetauktion.

Schliesslich gibt es auch Auktionen, die live via Internet durchgeführt werden. Hierbei hat man alle bisher erwähnten Formen der Teilnahme zur Auswahl: Man kann persönlich im Auktionshaus dabei sein, via Telefon seine Gebote abgeben oder vom Computer, Tablet oder Smartphone aus über das Internet mitbieten.

Nachverkauf: Oft werden nach einer Auktion die während der Auktion nicht verkauften Angebote nochmals zum Verkauf gestellt. Das heisst Nachverkauf. Hierbei orientieren sich die Preise am Schätzpreis des Auktionshauses oder an einem Mindestgebot.

 

7 Auktionsformen: So entsteht der Verkaufspreis

Bei einer Auktion gibt es ganz unterschiedliche Formen der Preisfindung. Es gibt verschiedene Systeme für die Gebote.

  1. Die bekannteste Auktionsform ist die so genannte „englische Auktion“, bei der die Bieter immer höhere Gebote abgeben und der Meistbietende schliesslich den Zuschlag erhält. Die Angebote können offen oder verdeckt abgegeben werden – bei der ersten Variante kennen alle das aktuelle Preisniveau, bei der zweiten nicht. Im Allgemeinen verläuft diese Auktion als eine einseitige Auktion.
  2. Bei einer zweiseitigen Auktion können auch die Verkäufer ihre Angebotspreise verändern. Dadurch wird rascher ein Abschluss erzielt. Dieser Mechanismus findet sich beispielsweise an der Börse, wo sowohl Käufer (Briefkurs) als auch Verkäufer (Geldkurs) einen Preis für ein Wertpapier angeben.
  3. Japanische Auktion: Es gibt aber noch weitere Auktionsformen, die weniger bekannt sind, aber trotzdem in der Praxis zum Einsatz kommen: Bei der „japanischen Auktion“ ruft der Auktionator einen immer höheren Preis aus, und die Bieter müssen ihr weiteres Interesse bekunden oder aussteigen, bis nur noch einer übrig ist.
  4. Holländische Aution: Auktionen werden auch mit sinkenden Preisen ausgeführt, die Gebote fallen dadurch stetig ab. Bei einer „holländischen Auktion“ werden sinkende Preise ausgerufen, bis ein Bieter darauf einsteigt und den Zuschlag erhält. Dadurch läuft diese Auktion sehr rasch ab. Sie wurde zuerst auf den holländischen Blumenmärkten eingesetzt und wird heute noch angewendet.
  5. Auftragsauktionen: Auf unterschiedlichsten Internetplattformen finden zudem „Auftragsauktionen“ statt: Dort werden beispielsweise Dienstleistungen von Handwerkern nachgefragt. Die potenziellen Käufer schreiben ihre Wünsche aus und die Handwerker können angeben, welchen Preis sie dafür berechnen würden. Allerdings muss hier nicht der günstigste Anbieter den Zuschlag erhalten. Ein Beispiel dafür ist die Schweizer Plattform HausHeld.ch, wo man mit einer einzigen platzierten Anfrage gleich mehrere Offerten einholen kann. Dazu mehr in unserem Interview mit den Gründern.
  6. Die Vickrey-Auktion ist nach dem Nobelpreisträger William Vickrey benannt. Sie ist eine verdeckte Zweitpreisauktion. Zum einen werden die Gebote nicht öffentlich abgegeben, zum anderen bezahlt der Bieter, welcher die Auktion mit dem höchsten Gebot für sich entscheidet, nicht seinen eigenen Gebotspreis, sondern den nächsttieferen gebotenen Preis.
  7. Amerikanische Auktion: Sie ist eine Sonderform, die vor allem bei Wohltätigkeitsanlässen angewandt wird. Dabei erhält der Meistbietende den Zuschlag, aber jeder Mitbietende bezahlt die Differenz zwischen seinem und dem vorherigen Gebot. Dadurch kommen hohe Beträge zusammen, die den Wert des versteigerten Gutes deutlich übersteigen.

Ein informatives Video zu den verschiedenen Auktionsformen zeigt, wie eine Auktion funktioniert und worauf es dabei ankommt.

 

 

Wenn Sie das Video nicht sehen können, klicken Sie hier.