Liquiditätsplan
Ein Liquiditätsplan stellt Einzahlungen und Auszahlungen eines Unternehmens oder einer Business Unit über einen bestimmten Zeitraum gegenüber und dient der Planung der flüssigen Mittel.
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Liquiditätsplan Verwendung
Der Liquiditätsplan wird verwendet, um den Bestand der flüssigen Mittel über Zeit abzubilden, Zeiträume zu identifizieren, in denen die Liquidität knapp werden könnte und so Finanzierungsbedürfnisse frühzeitig zu erkennen. Wir empfehlen Liquiditätspläne insbesondere bei der Lancierung von neuen Projekten und in Zeiten mit wenig Planungssicherheit (Saisonalitäten) einzusetzen. Der Zeithorizont des Liquiditätsplans liegt in der Regel bei 1-2 Jahren.
Liquiditätsplan Beispiel
Wir haben einen fiktiven Liquiditätsplan für Sie vorbereitet. In diesem Beispiel geht es um einen Unternehmer, der aus dem alten Wohnmobil des Grossvaters einen Burgerstand machen möchte. Der Burgerstand wird auf dem Vorhof eines Einkaufszentrums platziert. Da ein guter Bekannter das Einkaufszentrum leitet, bezahlt er lediglich CHF 750 Miete pro Monat.
Weitere monatliche Fixkosten sind Strom und Internet à CHF 50 pro Monat. Zu Beginn sind CHF 5'000 in der Kasse, die aus der ehemaligen Erwerbstätigkeit zusammengespart wurden. Die Umrüstung des Wohnmobils kostet CHF 10'000 und wird über ein Darlehen des Vaters bezahlt. Das Darlehen soll anschliessend monatlich zu CHF 250 amortisiert werden.
Es wird davon ausgegangen, dass die ersten drei Monate 1 Burger pro Stunde zu CHF 15 verkauft wird. Die Zutaten kosten insgesamt CHF 8 pro Burger. Ab Monat 4, nachdem die Bekanntheit des Burgerstands gestiegen ist, sollen 2 Burger, und ab Monat 6 2.5 Burger pro Stunde verkauft werden.
Da sich der Unternehmer einen Monatslohn von rund CHF 5'000 gewohnt war, rechnet er mit einem Lohn von CHF 3'000. Folgendes Bild ergibt sich daraus.
Da der Bestand der flüssigen Mittel ab Monat 2 ins Negative rutscht, muss etwas geändert werden. Da die Einnahmen weniger beeinflussbar sind als die Kosten, entscheidet sich der Unternehmer die geplanten Kosten zu senken. Neu soll die ersten 3 Monate kein Lohn ausgezahlt werden. Ab Monat 4 sollen wieder CHF 2'000 (zzgl. CHF 200 Sozialabgaben) Lohn ausgezahlt werden. Das wird den Unternehmer zwar seine letzten CHF 6'000 aus seinem Ersparten kosten, dafür ergibt sich dann folgendes Bild.
Da auch hier deutlich wird, dass die flüssigen Mittel gegen Ende Jahr unter Null sinken, entscheidet sich der Unternehmer nochmal um. Ab Monat 4 sollen pro Monat CHF 1'000 (zzgl. CHF 100 Sozialabgaben) Lohn ausgezahlt werden und erst ab Monat 6 die CHF 2'000 (zzgl. CHF 200 Sozialabgaben). Das bedeutet, der Gürtel muss enger geschnallt werden, dafür verbessert sich die Lage wie folgt.
Die Liquidität bewegt sich zwar auch hier längerfristig gegen Null. Jedoch bleiben dem Unternehmer mehr als 12 Monate Zeit, die Einnahmen zu steigern, die Einkaufskonditionen zu verbessern (Kostensenkung) oder effizienzsteigernde Massnahmen einzuführen.
Das Beispiel vom Unternehmer mit dem Burgerstand verdeutlicht, welche Probleme mithilfe eines Liquiditätsplans frühzeitig identifiziert werden können. Optimalerweise wird der Liquiditätsplan monatlich aktualisiert. Mit der Zeit sammeln sich Erfahrungswerte an und die Planung wird genauer.
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Wir haben für Sie ein Excel-Sheet vorbereitet, mit dem Sie Ihre Ein- und Ausgaben gegenüberstellen und Ihre flüssigen Mittel über den Zeitraum von 12 Monaten planen können.