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Firmenkredit | Geschäftskredit | Unternehmenskredit

Was ist ein Firmenkredit?

Unter Firmenkredit, Geschäftskredit oder Unternehmenskredit wird aus rechtlicher Sicht die verzinsliche Überlassung des Eigentums an einer bestimmten Summe Geld verstanden. Als Kreditnehmer tritt dabei eine juristische Person auf. Als Kreditgeber können klassische Kreditinstitute oder private Geldgeber auftreten. Die wichtigsten Eigenschaften des Firmenkredits sind die Kreditsumme, Kreditlaufzeit, Kreditzins und Kreditzweck.

Kreditsumme

Die Kreditsumme ist abhängig von der Verschuldungsfähigkeit (Debt Capacity) eines Unternehmens. Die Verschuldungsfähigkeit wird im Rahmen der Bonitätsprüfung ermittelt. Lassen Sie Ihre Bonität kostenlos prüfen und erfahren Sie die Verschuldungsfähigkeit Ihres Unternehmens. 

Kreditlaufzeit

Die Kreditlaufzeit bezeichnet die Zeit, in der das ausgeliehene Kapital zuzüglich der Zinsen zurückbezahlt wird. Ein Firmenkredit kann aus betriebswirtschaftlicher Sicht dem kurzfristigen oder langfristigen Fremdkapital zugeordnet werden. Geschäftskredite mit einer Laufzeit von weniger als einem Jahr werden in der Bilanz als kurzfristiges Fremdkapital behandelt. Beträgt die Laufzeit des Kredits mehr als 12 Monate, wird ein Teil ins Kurzfristige und ein Teil ins langfristige Fremdkapital verbucht.

Kreditzins

Der Kreditzins ist abhängig von der Bonität des Unternehmens und stellt das Entgelt dar, welches der Kreditnehmer dem Kreditgeber für das ausgeliehene Kapital bezahlt. Je höher das Risiko aus Sicht des Kreditgebers ist, desto höher ist der Zins.

Kreditzweck

Ein Geschäftskredit kann für unterschiedliche Zwecke eingesetzt werden. Die meisten lassen sich in eine der vier aufgeführten Kategorien einordnen:

Finanzierung der Betriebsmittel (Betriebskredit)

In der Regel dient der Betriebskredit der Finanzierung des Umlaufvermögens. Insbesondere von Unternehmen mit saisonalen Geschäftszyklen wird er zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen und zur Vorfinanzierung des Einkaufs eingesetzt.

Wachstum und Investition (Investitionskredit)

Der Investitionskredit wird zur Finanzierung von Investitionen ins Anlagevermögen und zur Realisierung von mittel- bis langfristigen Expansionsplänen eingesetzt. Oft ist die Verfügbarkeit eines Investitionskredits entscheidend für das weitere Unternehmenswachstum.

Refinanzierung und Umschuldung

Ein Firmenkredit kann auch zur Ablösung von bestehenden Firmenkrediten und zur Konsolidierung der Schulden eingesetzt werden. Gründe für die Ablösung von bestehenden Finanzierungsinstrumenten können zu hohe Kosten oder Einschränkungen der unternehmerischen Freiheit durch den Kreditgeber sein.

Übernahme und Nachfolge

Auch Firmenkäufe finanzieren wir mit Firmenkrediten. Hier wird ein Kredit basierend auf der Bonität des Kaufobjekts vergeben. Als Kreditnehmer tritt der Firmenkäufer auf.

Investitionsgüter finanzieren

Firmenleasing ist eine attraktive Form eines Unternehmenskredits, mit der Investitionsgüter der neusten Generation genutzt werden können, ohne sie zu kaufen. Die hohe Anfangsinvestition in teuren Maschinen, Fuhrparks, Nutzfahrzeuge, Baumaschinen, Landwirtschaftsmaschine und Anlagen fällt weg. Da das Kapital des Unternehmens nicht im Anlagevermögen gebunden ist, steht es für weitere Investitionen zur Verfügung.

 

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