Ein Käufer verpflichtet sich grundsätzlich nach Art. 184ff. OR zum Zeitpunkt des Erhalts der Kaufsache den Kaufpreis zu entrichten, befreit jedoch der Lieferant den Käufer von der umgehenden Zahlungspflicht, so spricht man von einem Lieferantenkredit (oder auch Warenkredit oder Handelskredit). Der Lieferantenkredit ist ein Kredit in Güterform, da der Abnehmer dem Käufer einen Zahlungsaufschub für die von ihm erbrachten Dienstleistungen oder gelieferten Güter einräumt. Der Käufer wird von der sofortigen Zahlungspflicht enthoben und durch den Lieferanten eine Zahlungsfrist eingeräumt.
Worin liegen die Vor- und Nachteile eines Lieferantenkredits?
Vorteile eines Lieferantenkredits
Einer der grössten Vorteile eines Lieferantenkredites liegt in der Einfachheit der Abwicklung, werden die Waren geliefert und räumt der Lieferant dem Kunden eine Zahlungsfrist ein, dann entsteht ein Lieferantenkredit. Es müssen keine zusätzlichen Formalitäten beachtet werden. Zusätzlich erlaubt der Kredit dem Käufer ein optimiertes Liquiditätsmanagement. Der Käufer hat die Möglichkeit durch den vom Lieferanten eingeräumte Zahlungsaufschub die Waren nicht umgehend zu bezahlen und so seine liquiden Mittel besser zu verwalten. Dies ist besonders nützlich, wenn Unternehmen ihren Wareneinkauf finanzieren möchten. Zum Beispiel kann der Käufer die ihm gelieferten Waren erst nach Weiterverkauf begleichen. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Käufer keine Sicherheiten vorweisen muss, um einen Lieferantenkredit aufnehmen zu können. Die einzige Sicherung des Kredites erfolgt über einen Eigentumsvorbehalt auf den gelieferten Waren. Des Weiteren erfolgt bei diesem Kredit auch keine formale Prüfung der Bonität, da keine Drittpersonen wie Banken involviert sind. Lieferanten konsultieren bei neuen Geschäftsbeziehungen in der Regel Kredit Service Bureaus wie CRIF, Moneyhouse, oder Creditreform.
Der Lieferantenkredit stellt eine attraktive Alternative für Unternehmen mit kurzfristigen Liquiditätsbedürfnissen dar.
Nachteile eines Lieferantenkredits
Oftmals wird dem Kunden neben der Zahlungsfrist zusätzlich eine Skontofrist eingeräumt, innerhalb derer ein Kunde durch die vorfristige Zahlung einen Preisnachlass in Form eines Skontos erhält. Lässt der Käufer die Skontofrist verstreichen, ohne die Rechnung zu begleichen so fällt ein hoher Effektivzinssatz und entsprechend hohe Kosten auf den offenen Betrag an. Die effektive Verzinsung entspricht nicht dem auf der Rechnung angegebenen Skontosatz, sondern wird anhand der folgenden Formel berechnet.
Kauft ein Käufer Waren im Wert von CHF 10’000 mit einem Skonto von 3%, einem Zahlungsziel von 30 Tagen und einer Skontofrist von 10 Tagen, dann bezahlt der Käufer nach Ablauf der Skontofrist einen effektiven Jahreszinssatz von 54 Prozent. Vergleicht man also den effektiven Jahreszinssatz mit dem Skontosatz so lässt sich erkennen, dass dieser weitaus höher ausfällt. Da jedoch der effektive Zinssatz auf der Rechnung nicht ersichtlich ist, glauben viele Kunden, dass ihnen ein zinsloser Kredit mit einer Laufzeit bis zur vereinbarten Zahlungsfrist gewährt wurde. Dass die Kosten deutlich höher ausfallen als bei einem üblichen Bankkredit wird nicht erkannt.
Swisspeers-Kredite erlauben eine effiziente Nutzung von Lieferantenkrediten
Hierzu ein weiteres Bespiel: Weiss eine Unternehmung, dass im Laufe des Geschäftsjahres 3 Rechnungen in Höhe von jeweils CHF 30'000 auf sie zukommt und sie nicht die nötigen liquiden Mittel bereitstellen kann, um diese Rechnungen innerhalb der Skontofrist begleichen zu können, so kann sie einen Kredit im Umfang der Rechnungen abzüglich des Skontos über die Plattform von swisspeers aufnehmen. Der Kredit erlaubt es der Unternehmung die Rechnungen innerhalb der Skontofrist zu begleichen und die im Beispiel anfallenden Kosten von CHF 2’700, welche nach Ablauf der Skontofrist und bei einem Skontosatz von 3% anfallen würden, zu reduzieren. Bei einer durchschnittlichen Verzinsung der von swisspeers angebotenen Kredite von 5.25% und einer Laufzeit von einem Jahr würden so Kosten im Umfang von CHF 2'500 entstehen.
Wie aus dem obigen Bespiel ersichtlich ist, würde die Unternehmung mit einem Kredit einen Finanzierungsgewinn erzielen. Die Kredite von swisspeers erlauben es also einem Unternehmen die hohen Kosten eines Lieferantenkredites zu reduzieren, sollte es der Unternehmung nicht möglich sein die nötige Liquidität bereitzustellen, um die Rechnungen innerhalb der Skontofrist zu begleichen. Demensprechend lohnt sich also die Aufnahme eines Kredites für alle Unternehmen, die durch eine geringe Liquidität oder durch saisonale Umsatzschwankungen gekennzeichnet sind.
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